Am 29. April habe ich von der Firma Frankenmodellbau einen Highlight Competition bestellt. Da ich im Internet eigentlich keine Seiten über SAL oder DAL Segler gefunden habe, will ich hier von meinen Erfahrungen berichten.

Interessiert hat mich der Flieger schon als er in der Modellflieger Zeitschrift vorgestellt wurde. Ein gutes Aussehen, CFK Rumpf und ein Gewicht von unter 300 gramm. Dazu hat es auch noch ein ziemlich schnelles Profil, so dass ich auch mal am Hang rum-fetzen kann. Nach einiger Überlegung (200 Euro sind doch kein Pappenstiel) habe ich ihn mir dann bestellt.

Highlight Competition" -L "Gerade ausgepackt.

Nur drei Tage später kam er an. In einem riesen Packet und Atombomben-sicher verpackt. Diese riesige Kiste enthält neben viel Verpackungsmaterial die Fläche, Seiten/Höhenruder, Rumpf (dreiteilig), die Anleitung und ein kleines Stück Kohlefaser Rohr für den Griff.
Ein paar Kleinteile hätten da sicher nicht geschadet. Z.B. ein paar Stücke Kohlefaser Gewebe für die Verstärkung von Höhen und Seitenruder. Da sollte doch in der Produktion genug übrig bleiben.


Highlight Competition" -L "Der Rumpf mit Haube. Leider ist er inzwischen etwas mehr eingedellt

Die Tragfläche ist in Form gebaut. 40g Glas über 0.8mm Balsa mit 3mm Balsa Holm stehend. Verkastung an dem großen Querruder. Alle Holme und alle Kanten sind mit Kohle verstärkt. Die Hälften sind aber leider etwas schwach verklebt. Das Ganze mit einem Gewicht von etwa 130g.
Ich hatte die Möglichkeit die alte Tragfläche mit einer neuen (zweifarbigen) zu vergleichen. Die Oberfläche ist nun glänzend und härter. Hier wurde wohl mehr Epoxy verwendet. Die Nasenleiste ist leider sehr unsauber gebaut. Sie ist aber auch viel besser verklebt, so dass dieses Manko mit etwas Schleifpapier gut zu beheben ist. Auch ist die Unterseite an einer Stelle etwas wellig. Hier ist wohl der Holm etwas zu hoch gewesen. Alles in allem eine viel Stabilere Tragfläche, leider auch mit 10g mehr Gewicht.

Der Rumpf ist auch ziemlich leicht und gut gebaut. Nur ein paar kleine Spalten am Rumpf, die ich mit Epoxid fülle und verschleife. Ansonsten ist alles super-glatt. Kein Wunder, hier wurde mit der Deckschicht nicht gespart. Besonders an der Nase wurde die Rundung des sperrigen Kohle-Kevlar Gewebes mit viel Epoxy ermöglicht.

Die Anleitung hat nur ein paar Seiten und erklärt gerade mal das Nötigste. Genauere Informationen z.B. zur Größe der Rudermaschinen, bester Platz für die Rumpf-durchbrüche usw. fehlen. Dieses Modell ist Wettbewerbs-Piloten gedacht die diese Informationen nicht brauchen. Anbieten könnte man sie aber trotzdem finde ich.
Was ich auch nicht so gut finde ist der vorgeschlagene Ausbau mit vier Rudermaschinen. Die schönen Flächen für die Servos aufzuschneiden finde ich da schon ein Sakrileg, ganz zu schweigen vom höheren Gewicht. Da halte ich mich doch lieber an den Vorschlag im "Modellflieger" und arbeite mit zwei Servos.

Der Aufbau ist einfach. Ein paar Teile drankleben und fertig ist. Ich habe vier Abende gebraucht. Insgesammt so etwa acht Stunden.
Ein kleiner Trick der so nicht in der Anleitung steht: Das Loch für die vordere Befestigung der Tragfläche bohrt man am besten von innen in einem Stück durch den Rumpf in die Fläche. So paßt nachher der Stift ganz genau.

Bevor man das Seiten oder Höhenruder klebt, sollte man sie gut aufrauhen. Auf der Oberfläche klebt nichts, so glatt ist die.


Highlight Competition" -L "Der Ausbau mit zwei Rudermaschinen und den gekreuzten Quer-ruder Anlenkungen.

Wie im "Modellflieger" vorgeschlagen habe ich das Seitenruder auf das Querruder gehängt. Nach hinten weg gehen vier Angel-drähte. Zum Querruder gehen zwei Bowdenzüge mit Stahldraht. Sie kreuzen sich übrigens damit die Rumpfdurchbrüche nicht all zu groß werden. Das hat sich beim Absturz schon bewärt.
Das Servobrett ist aus drei Millimeter Sperrholz und sollte noch ein ganzes Stück in den Rumpf gehen.
Als Abschluß schlage ich vor die Rumpfdurchbrüche und die Tragflächen-Vorderkante mit Epoxid zu verstärken.

Der fertige Flieger wog bei mir etwa 270 Gramm und ist auf Anhieb geflogen. Er fliegt super, wie eine Feder mit schönen flache Kurven und unkritischer Langsamflug. Bei der Landung kann man ihn schön ziehen. Er macht auch einen sehr schönen Rückenflug, nur die Rolle fliegt er nicht sehr gut.


Highlight Competition" -L "Das ganze nochmal in groß. Die vier Drähte gehen nach hinten und dienen auch als Antennen.

Schon nach einer Woche hat mich das Unglück ereilt. Ich habe mich mit einem Kollegen in der Luft getroffen. Der Highlight hat nur eine Piruette gemacht und ist weiter geflogen. Der Flugfreund hatte ein viel schwereres Modell, das sich von dem Kontakt nicht beeindrucken lies.
Nach meiner Landung habe ich dann die Bescherung entdeckt. Die Tragfläche war über einen Bereich von etwa fünf Zentimetern bis zum Holm aufgerißen.
So stabil die Fläche auch aussieht, sie ist komplett hohl und unheimlich leicht gebaut. Ein Schlag auf die Vorderkante schlägt sie auf wie ein Ei.
Die Reparatur war etwas kompliziert. Ich habe ersteinmal die Stelle mit Epoxy eingestrichen und dann eine Kunststofffolie stramm übergezogen. Um die Form zu rekonstuieren habe ich das Innere mit Folie und Styropor aufgefüllt.
Als alles getrocknet war habe ich die Folie und das Styropor wieder entfernt und noch die Vorderkante geklebt. Die Fläche läßt sich übrigen sehr gut kleben weil das Gewebe durchlässig ist.

Highlight Competition
Und hier kommen sie an. Deutlich zu erkennen die Ruderhörner aus Stahldraht. Obwohl ich einige Bedenken hatte halten sie sehr gut.

Das Unglück Nummer zwei ist passiert als ich vergessen hatte das richtige Modell auf meinem Sender einzustellen. Der Flieger ist leider nicht so stabil wie im "Modellflieger" gezeigt. Wenn es mit genügend Wucht auf den Boden prallt geht etwas kaputt. In meinem Fall war die Haube komplett zerknautscht (kostet 40 Euro) und der Rumpf war an einigen Stellen eingerissen. Den Rumpf habe ich mit Epoxyd repariert, die Haube nachbestellt.

Alles in allem ist das ein wunderschöner Flieger. Wegen seinem gutmütigen Verhalten ist er nicht nur für Profis geeignet. Mit dem Schleuderstart kann man sich wirklich auf die flache Wiese stellen und ihn in die Thermik werfen.
Schlecht finde ich die knappe Bauanleitung. Auch die leichte Bauweise hat so ihre Tücken. Die Kohlefaser ist zwar sehr belastbar gegen Zug, reißt aber schnell ein. Genau das Gleiche gilt auch für die Fläche. Mir Graußt es schon vor einer Landung im Dornengebüsch.
Außerdem könnte Frankenmodellbau ihren Service etwas ausbauen. Bankeinzug oder die Lieferung auf Rechnung sind inzwischen schon Gang und Gebe, eine bessere Information auf der Homepage auch.

Den Flieger gibt es übrigens auch von www.thommys.com unter dem Namen Solo SAL.