So baut man ein Monster

Alles fing mit dem Forgeworld Katalog an. Viele sehr nette Modelle, allerdings auch alle zu ganz netten Preisen. "Ich wette das kann ich auch selber" dachte ich mir. "Kann ja nicht so schwer sein". Das war der Anfang.

Die Planung

Raptex
Erste Konzept Skizze

Von meinen anderen Modellbau Projekten (siehe mein Tyrannodon Projekt) wußte ich, dass eine gute Planung eine Menge Ärger vermeidet. Also brauchte ich den Plan für ein Bio-Monster.
Wie sollte es denn aussehen? Als ein richtiges Bio-Monster braucht es zwei Füße, vier Arme, eine Menge Chitin Platten und natürlich Zähne. Viele Zähne.


Raptex
Die zweite Konzept Skizze

Als nächste machte ich einige Konzept Skizzen. Viele Konzept Skizzen um die Wahrheit zu sagen. Sehr schnell bekam ich ein Gefühl wie das Monster aussehen sollte, nämlich wie eine riesige Kakalake mit einem Paar Klauenarmen und einem Paar Scheren. Ich zeichnete auch dicke Knochenplatten und eine Menge Hörner und Klauen.
Die Knochenplatten sollten einen Grßteil des Monsters schützen und besonders die Oberseite. Glatte Flächen sehen langweilig aus und deshalb sollten die Platten eine Menge Spalten und Einschußlöcher haben. Als ein besonderes Feature sollen die Knochen um den Schwanz und den Körper wachsen, ihn umfassen.
Ein Großteil der Arme und Beine ist auch geschützt, aber dießmal mit dünneren und glatteren Panzerung. Diese Panzerung hat auch Spalten und Löcher durch die man das darunterliegende Fleisch sehen kann. Die Klauen sehen ein bischen aus wie von einem Hummer, was ganz gut passt. Das ganze Monster hat ja definitiv etwas von einem Hummer. Das frei liegende Fleisch sieht aus wie etwas das Giger gezeichnet haben könnte. Aufgequollen und muskulös.


Raptex
Eine andere Skizze

Der Kopf ist breit und besteht zum Großteil aus Zähnen mit kleinen Augen die hasserfüllt in die Welt schauen.

Die letzte Konzeptskizze habe ich im Maßstab 1:1 und direkt von der Seite gemacht. Es ist sehr wichtig ein gutes Design zu habe, aber es ist genauso wichtig das Modell dann auch nach diesem Plan bauen zu können. Eine Zeichnung von vorne haber ich mir gespart, was sich aber spähter gerächt hat. Mehr davon weiter unten.


Raptex
Die letzte Konzeptskizze im Maßstab 1:1.

Das Monster bauen

Raptex
Fertig zum Sägen.

Als nächstes brauchen wir ein Skelett für das Monster. Ein Skelett ist für die Modellier-Arbeit sehr wichtig, besonders weil es ein ziemlich schweres Monster werden wird. Das fertige Tier wiegt so etwa ein halbes Kilo und steht nur auf zwei dünnen Beinen. Um das aufrecht zu halten braucht man ein starkes Skelett das auch nicht mit der Zeit schwächer werden darf. Ein dünner Draht reicht da nicht. Ich habe einen großen modellierten Drachen der mit den Jahren immer tiefer gesackt ist. Deshalb wurde die Konzeptskizze mehrfach kopiert, auf drei Milimeter dickes Holz geklebt und dann ausgesät.
An einigen Stellen habe ich dann noch ein paar Holzstücke aufgeklebt, einfach um nachher etwas Modelliermaterial zu sparen.
Nun zurück zur Skizze. Lege alle Teile auf die Skizze und vergleiche sie. Haben sie wirklich die richtige Größe? Passen sie? In allen drei Dimensionen? Ich hoffe es, weil wir nämlich nun mit dem Modellieren beginnen.


Modellieren

Im Prinzip kann man green stuff zum Modellieren benutzen. Obwohl es ein kleines Vermögen kostet ist green stuff eindeutig die beste Lösung. Eine billigere Lösung ist Ton oder Fimo. Ich habe Fimo für die größeren Teile genommen und green stuff für die Details. Hier noch ein paar Grundregeln zum Modellieren:

  1. Die Werkzeuge immer feucht halten und nach der Arbeit säubern.
  2. Nur an einer Stelle auf einmal arbeiten.
  3. Fertige Teile solange nicht anfassen bis sie hart sind.
Besonders die letzte Regel ist sehr wichtig. Ich habe schon unzählige Fingerabdrücke entfernt, nur weil ich sie "noch mal kurz anschauen wollte".

Raptex
Alle Teile fertig zum Zusammenbauen

Das Modellieren nach einer Skizze ist ziemlich einfach. Das Teil einfach neben die Skizze legen und solange verändern bis es exakt gleich aussieht. Dabei aber Regel zwei und drei nicht vergessen.

Am Wichtigsten ist die Oberfläche, denn sie ist ja auch das einzige was man am Ende sehen kann. Ich habe ein großes Messer für die Spalten, eine dicke Nadel für die Löcher und ein größeres rundes Werkzeug für die Haut. Ich schlage vor sich einen großen Vorrat an Werkzeugen zuzulegen. Man kann sie sich übrigens auch selber machen, z.B. aus Holz.

Ein Vorteil ist die Größe des Monsters. Die Details sind auch ziemlich groß und damit leichter zu bearbeiten.
Eine Ausnahme ist der Kopf, und da fingen meine Probleme an. Verständlicher weise konnte ich das Skelett des Kopfes nicht aus dickem Holz herstellen. Desshalb habe ich mich für ein Metallblech entschieden.
Der erste Kopf war ein Fiasko. Er sah aufgequollen aus. Definitiv nicht wie der eines zähen Killers. Also fing ich von vorne an und benutzte ein dünneres Blech. Für den Kopf benutzte ich größtenteils green stuff. Er ist zweiteilig, damit ich ihn nachher besser gießen konnte.